Gerlach Schreiber leitet erstmals die Große Sitzung der Fidelen Kaufleute im Sartory

++++++ Info zur Großen Kostümsitzung der Fidelen Kaufleute am 12. Februar 2023++++++++

(Text und Foto sind frei verwendbar und stehen zum Download bereit. Links am Ende des Artikels.)

Ein Imi steigt in den Olymp des Karnevals auf
Gerlach Schreiber leitet erstmals die Große Sitzung der Fidelen Kaufleute im Sartory


Es war die erste Begegnung mit dem organisierten Karneval. Als Gerlach Schreiber 1999 zur Großen Kostümsitzung der Fidelen Kaufleute im Sartory kam, war er unverkleidet und trug einen Anzug. „Ein peinlicher Anfängerfehler“, sagt der 53-Jährige und schmunzelt. „Aber das hat der Sache keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Vielleicht wurde ich deshalb umso heftiger mit dem Karnevalsvirus infiziert.“  

Gerlach Schreiber

Schreiber, der in Düren aufwuchs, trat sogleich in den Verein ein und engagierte sich. Nach vielen Jahren als Elferrat wurde 2022 zum Vorsitzenden gewählt. Zum endgültigen Aufstieg in den Frohsinns-Olymp kommt es am 12. Februar: Dann wird „Gerli“ erstmals selbst die Große Sitzung leiten.
Hans-Dieter Schmallenbach hatte den Traumjob aus gesundheitlichen Gründen abgeben müssen und der langjährige Sitzungspräsident Hanni Müller war interimsmäßig nochmal eingesprungen. Dessen wichtigster Tipp: „Schwad da oben nicht so viel, die Leute wollen die Künstler sehen und hören, aber nicht dich!“
Natürlich ist der Jurist, der bei den Fidelen Kaufleuten für seinen schlagfertigen Witz bekannt ist, auch etwas aufgeregt. Die Sitzung sei von Literat Bertram Alda zwar toll geplant, aber zwei Urängste blieben übrig, sagt der neue Sitzungspräsident: „Dass ich mir vor Aufregung in die Hose mache – oder es ein riesengroßes Loch im Programm gibt!“

Wer ist der neue Sitzungspräsident? Wo sieht er die Stärken und Schwächen des organisierten Frohsinns? Hier ein ausführliches Interview.

Am Sonntag moderierst Du zum ersten Mal die Kostümsitzung der Fidelen Kaufleute. Wie, wann und warum bist Du zu den Fidelen Kaufleuten gekommen?
Das war 1999, ein ganz klassischer Fall: nach ganz vielen Kölsch habe ich den Antrag unterschrieben. Die Sitzung 1999 der Fidelen Kaufleute war auch die erste Karnevalssitzung meines Lebens. Da kam ich unverkleidet und trug einen Anzug. Ein peinlicher Anfängerfehler. Aber das hat der Sache keinen Abbruch getan. Im Gegenteil. Vielleicht  wurde deshalb umso heftiger mit dem Karnevalsvirus infiziert.

Wie fühlt sich das an, Sitzungspräsident zu werden?

Das ist eine ganz große Ehre für mich. Diese Ehre habe ich auch schon empfunden, als ich erstmals im Elferrat bei den Fidelen Kaufleuten im Sartory sitzen durfte. Der Einzug war ein Rausch, von der Tribüne dann den Saal zu sehen ist Gänsehaut pur.

Wie bereitest Du Dich auf die Sitzung vor?
Ich habe einen Workshop beim Festkomitee für Sitzungspräsidenten mitgemacht, geleitet von Natalie Bergdoll. Ganz toll! Dann habe ich lange Gespräche mit meinen beiden Vorgängern Hanni Müller und Hanns Dieter Schmallenbach geführt. Die hatten sehr wertvolle Tipps für so ein Jungspund. Leider konnte ich meine Moderation nicht zu Hause testen, denn die ganze Familie sitzt ja mit im Saal. Da die jetzt auch nicht wissen was kommt, hören die mir heute vielleicht endlich mal zu!


Hast Du Sorge, dass etwas schief gehen könnte?
Die Sitzung ist toll geplant von unserem Literaten Bertram Alda. Dazu gibt es ein tolles Orga Team um den Vorstand. Und der Sartory veranstaltet auch nicht erstmals eine Sitzung. Daher bleiben nur zwei Urängste für Sitzungspräsidenten übrig: Dass ich mir auf Aufregung in die Hose mache und es ein riesengroßes Loch im Programm gibt!

Was kannst Du von Deinen Vorgängern lernen?
Sehr viel. Der wichtigste Tipp: schwad da oben nicht so viel, die Leute wollen die Künstler sehen und hören, aber nicht dich! Besonders viel habe ich von ihnen aber schon dadurch gelernt, dass ich jahrelang neben ihnen im Elferrat gesessen habe und ihre sensationellen Moderationen hautnah erleben durfte.

Was ist das Besondere an den Sitzungen der Fidelen Kaufleute?
Zwei Sachen: die traditionell megagute Stimmung und die vielen Stammgäste, die uns schon so viele Jahre die Teue halten, in guten und in schlechten Zeiten. Deshalb einen ganz besonderen Dank an die, die sich immer wieder am Sonntag vor den tollen Tagen nachmittags in den Sartory aufmachen!

Was ist für Dich der Hit der Session?
Der „Thekenkleber“ von Till Qitmann. Der Song wurde auf unserem Brauchtumsabend im Januar erstmals live im Karneval aufgeführt und ist dann auf den Sitzungen wie eine Rakete durchgestartet. Wir sind sehr stolz, dass Till für diese Welturaufführung unseren Verein beehrt hat.

Die Frauenabteilung der FK wächst und wächst. Woran liegt das?
Weil Frauen mindestens genauso viel Bock auf Karneval haben wie Männer, ist doch klar! Und daran, dass die Fidelen Kaufleute endlich Frauen aufnehmen. Auf die Idee hätte man auch mal früher kommen können!!!

Was machst Du beruflich? Helfen Dir die Erfahrungen im Job auch dabei, den Verein zu führen?

Ich bin Rechtsanwalt. Das hilft weniger als man glaubt. Nämlich die Vorstandsitzungen dauern immer viel länger als die Gerichtsverhandlungen…

Gibt es auch Dinge, die Dich am organisierten Karneval stören?
Irgendwie kommt mir sehr oft der Buchtitel „Fegefeuer der Eitelkeiten“ in den Sinn, wenn man sich im organisierten Karneval bewegt. Und was mich natürlich auch stört: wenn unsere Präsidentin Ulla Baustian-Walter mehr Orden kriegt als ich!

Woran liegt es, dass der Karnevalsvirus regelmäßig auch Imis ansteckt?
Jedes Kind liebt es, sich zu verkleiden. Daran erinnert sich jeder Erwachsene, wenn er erstmals nach Köln kommt und sieht, was hier los ist. Die Musik, eine ganze Stadt feiert. Wie kann man da nicht angesteckt werden? Die Karnevalsinzidenz liegt mindestens bei 11.111!

Wo feierst Du Rosenmontag?
Auf der Tribüne der Fidelen Kaufleute. Da werde ich unserer Gruppe zujubeln die Zug mitgeht, bis ich keine Stimme mehr habe. Und hoffentlich werfen die auch viel.

Die Fidelen feiern 2027 Ihr 100jähriges Bestehen – wohin soll sich der Verein entwickeln?
Die Fidelen Kaufleute sind seit Jahren auf einem guten Weg. Wir bleiben eine Familiengesellschaft, die langsam, aber stetig wächst. Unsere Senatorinnen bereichern enorm. Wenn wir es immer wieder schaffen, auch junge Leute für uns zu begeistern, dann sehe ich viele schöne gemeinsame Momente. Wichtig ist, immer wieder Neues zu wagen, denn der Karneval entwickelt sich weiter. Wir feiern heute nicht mehr so wie 1927, aber auch nicht so wie 1980. Und das ist gut so. Eine Sitzung sieht im Jahr2033 sicher auch anders aus als in 2023. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Was machst Du in Deiner Freizeit außerhalb der Session?
Ich versuche, möglichst viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Am schönsten sind die Wochenenden, an denen meine beiden Kinder Spiele für ihren Fußballverein DJK Roland West haben, da kann ich doppelt anfeuern – und nachmittags dann noch mit der ganzen Familie den FC.

Downloads:

Große Kostümsitzung 2023

Große Kostümsitzung 2023

Es geht wieder los!

Am 12. Februar 2023 findet endlich wieder unsere große Kostümsitzung im Sartory statt.

Aktueller Hinweis:  Der Einlass ist erst ab 14:30 Uhr. Die bisherige Zeit resultierte aus einem noch geplanten Zeitpuffer, der für Kontrollen im Rahmen der Coronaschutzverordnung eingerichtet war. Dieser ist zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht mehr nötig.

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Die freien Plätze können hier im Saalplan eingesehen werden.

Senatsabend der Fidelen Kaufleute

Senatsabend der Fidelen Kaufleute

Der Senatsabend der Fidelen Kaufleute war für den Kölner Express das karnevalistische Top-Ereignis des Wochenendes. Die Entscheidung, den Zapfhahn-Aktivisten Till einzuladen, hat eingeschlagen!

Senatsabend der Session 2023

Senatsabend der Session 2023

Der Sessionsabend im Turm der blauen Funken läutete für die Eulen den Beginn der „tollen Tage“  des Jahres 2023 ein und setzte bereits zu Jahresbeginn einen Glanzpunkt in den diesjährigen Veranstaltungskalender. Der Senatspräsident Horst Peters begrüßte gewohnt sympatisch-nordisch und „met vill joode Luun“ alle Fidelen Kaufleute sowie die Abordnungen der befreundeten Vereine von den Lyskirchener Junge (die ebenfalls wir auch das Festkomitee und die Funken rot/wiess ihr 200jähriges Jubiläum feiern), die Große Gressberger e.V. Köln, die Chevaliers und die Schlenderhane Lumpe.

Auf dem anschließenden großen Abendbuffet konkurrierten kölsche Köstlichkeiten um den intensivsten Geschmacksmoment, ein herzliches Dankeschön an die ElferrätInnen und SenatorInnen -bereits an dieser Stelle- für das einfallsreich angerichtete und sehr leckere Essen. 

Gleich drei neue Senatorinnen sowie ein Senator wurden in die Familiengesellschaft aufgenommen. Präsidentin Ursula Baustian-Walter überreichte feierlich den Damen-Dreispitz und Kappe sowie die Ernennungsurkunde an Gabi Poloschek, Birgit Schauff und Wolfgang Fromm.

Literat Bertram Alda führte erneut hervorragend durch den weiteren Abend, die Künstler Michael Schmitz-Backes mit seinen Zauberkünsten, Stadtrand – die Band um ESC-Teilnehmer Roman Lob- und Müller & Band repräsentierten gekonnt die Vielfalt des kölschen Fasteleer. 

Ein weiteres Highlight des Abends war der Besuch einer Abordnung des Festkomitees und seines Präsidenten Christoph Kuckelkorn. In feierlicher Tradition vereidigten sie Ursula Baustian-Walter als neue Präsidentin der Fidelen Kaufleute von 1927 e.V. mit dem Schwur an der Plagge auf die Statuten des kölschen Karnevals.

Eine kleine Sensation am späten Abend war – dank unserer Senatorin Sabrina Lodders-Voogt- die Deutschlandpremiere des Thekenkleber-Songs von Till Quitmann, der als kölsche, humorvolle Antwort auf die Aktionen der Klimakleber-Aktivisten innerhalb kürzester Zeit tausendfach im Netz geteilt wurde und bereits als Überraschungshit der Karnevalssession 2023 gehandelt wird. 

Mit einer stimmungsvollen Gesangseinlage vieler Eulen unter der Begleitung unseres Vorstandsmitglieds Daniel Drechsler klang dieser wunderbare Abend aus, natürlich und schon fast traditionell im Stuhlkreis.

Senatsabend zum 95. Geburtstag der Fidelen Kaufleute am 14.10.2022

Senatsabend zum 95. Geburtstag der Fidelen Kaufleute am 14.10.2022

Am Freitag, dem 14.10.1927 wurde die Karnevalsgesellschaft „Fidele Kaufleute“ gegründet. Die große Geburtstagsfeier der Gesellschaft -auf den Tag genau 95 Jahre später-fand im Turm der blauen Funken einen würdigen Rahmen. Der Zugang zum Sachsenturm über den mit Kerzen beleuchteten roten Teppich sowie die festlich gestaltete „Funke-Hött“ hob den feierlichen Beginn eines wunderbaren Senatsabends hervor.

Zur Begrüßung fand Senatspräsident Horst Peters launige Worte, um die Geburtstagsgäste willkommen zu heißen, neben den zahlreichen (Ehren-)Senatorinnen und -Senatoren, Ehrenmitgliedern, Elferräten, vor allem die Abordnungen der Löstige Ubier, von Alt Severin,  KG Blomekörfge, Stammtisch der Senatspräsidenten und der Kölschen Kippa-Köpp. 

Unser 97-jähriges Ehrenmitglied Ludwig Sebus ließ es sich nicht nehmen, seine Glückwünsche zum Geburtstag mit einer spontanen Laudatio auf die Fidelen Kaufleute zu überbringen. Herzlichen Dank, lieber Ludwig.

Das sehr gute Geburtstagsbuffet, dessen Zubereitung zu einem großen Anteil in der Hand von ElferrätInnen lag, wurde mit der musikalischen Untermalung von Thomas Dahmen zum geschmacklichen und gemütlichen Glanzpunkt der Feier.

Anschließend nahm Präsidentin Ursula Baustian-Walter die beiden neuen Senatorinnen Andrea Becht sowie Natascha Brandenburg feierlich in die Gesellschaft auf, Lukas Schnitzler wurde zeitgleich zum Mitglied des Elferrats ernannt. 

Durch den weiteren Abend führten Senatspräsident Horst Peters sowie Literat Bertram Alda. Jörsch Paul Weber mit seiner „Süper-Flitsch“ verlieh der Feier mit seinen kölschen „Krätzjer un Verzällcher“ eine unvergesslich gute Stimmung und „Der Spätzünder“ – Frank Friedrichs begeisterte als Patchwork-Papa mit „Dönekes aus seiner kölschen Familich“.

Ein weiteres Highlight lieferte die kölsche Newcomerband „Scharmöör“, die mit ihrem Hit „Danzoffizier“ alle Feiernden von den Stühlen riss.

Für die Organisation dieses fabelhaften Geburtstagsfests ist vor allem unserer Präsidentin Ursula Baustian-Walter sowie dem Vorstand ein Kompliment zu machen, sowie allen, die mitgeholfen haben. Es war erneut ein herausragend schöner Abend.

Britta van Dornick

Drachenbootrennen am Fühlinger See 2022

Drachenbootrennen am Fühlinger See 2022

Am Ende war es eine klare Sache. Im Rennen 26, dem B-Finale des großen Drachenboot-Festivals auf dem Fühlinger See, setzte sich das Team der Fidelen Kaufleute klar gegen die Fidelen Wickies und die beiden Adesso-Boote durch. Platz 1 in 1,08,69 – das war zugleich die Tagesbestzeit für die Eulen! Der verdiente Lohn für die 18 Fidelen Paddler und ihre Schlagfrau Jenny Arnold an der Trommel.

Das Drachenboot-Rennen der Kölner Karnevalsvereine ist mittlerweile ein Termin, der zum Jahreskalender gehört wie der 11.11. die PriPro und der Rosenmontag. Das Team der Fidelen Kaufleute ist bei dem Wettbewerb mittlerweile eine etablierte Kraft. Auch beim Bootsrennen kommt es auf den Teamgeist an. Kein Wunder, dass es auch beim Paddeln regelmäßig gelingt, mit den Traditionsvereinen  mitzuhalten – und ihnen bisweilen auch den Schneid abzukaufen. 

Die Leistung des Drachenboot-Teams ist umso höher einzuschätzen, weil es am vom Veranstalter angebotenen Training im Vorfeld nicht teilnehmen konnte und die Rollen erst kurz vor dem ersten Rennen eingeteilt wurden. Die Organisation lag bei Senatspräsident Horst Peters in guten Händen. Horst und Monika hatten auch die neuen Pavillons besorgt, die auf der Wiese am Fühlinger See erstmals zum Einsatz kamen. Die beiden waren morgens auch die ersten, die das Lager der Fidelen aufgebaut hatten. Vielen Dank dafür. Dieser besondere Einsatz hat das Renn-Event überhaupt erst möglich gemacht.

Neben den Paddlern waren natürlich wieder viele Fans dabei, die das Team am Ufer lautstark unterstützt haben. Die Fidelen sind ein Familienverein, in dem die Gemeinschaft auch beim Drachenbootrennen gelebt wird. Großartig, dass auch unsere beiden Ehrenpräsidenten Hans-Dieter Schmallenbach und Hansjörg Müller den Paddlern ihre Aufwartung machten.  Den Pokal für den Sieg im B-Finale nahmen Horst Peters und FK-Chef Gerlach Schreiber entgegen, der selbst mitgepaddelt war.

Text, Fotos und Video: Gerhardt Voogt